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Friedenspreis 2006: Peter Schwittek / OFARIN e. V.

Urkundenübergabe an Peter Schwittek und OFARIN e.V.<br>

Urkundenübergabe an Peter Schwittek und OFARIN e.V.

Der Würzburger Friedenspreis 2006 geht an Peter Schwittek und den von ihm und Freunden gegründeten Verein OFARIN für das langjährige Engagement in Schul- und Nothilfeprojekten in Afghanistan.

Seit Ende der neunziger Jahre arbeitet der in Randersacker bei Würzburg wohnende Peter Schwittek zwei Drittel des Jahres in Kabul. In Afghanistan kann er sich auf ein hochmotiviertes Team einheimischer Mitarbeiter verlassen. Die Arbeit wird vom Bischöflichen Hilfswerk Misereor vertrauensvoll gefördert. Die Mitglieder der kleinen Nichtregierungsorganisation OFARIN e.V. helfen tatkräftig bei der Aufklärungsarbeit in Deutschland und engagieren sich immer wieder bei Kurzeinsätzen in Afghanistan. Mehr unterwww.ofarin.de. OFARIN steht für „Organisation zur Förderung afghanischer regionaler Initiativen und Nachbarschaftshilfen“. In den afghanischen Landessprachen bedeuteten „Ofarin!“ soviel wie „Prima!“ oder „Gut gemacht!“ – und genau dies trifft auf die ehrenamtlichen Aktivitäten zu.

Peter Schwittek kam in den 70er Jahren als Dozent nach Kabul. In der Folgezeit lernte er Land und Leute, auch während der sowjetischen Besetzung Afghanistans, kennen und lieben. 1998 bis 2000 – inzwischen war das Land nach dem Befreiungs- und Bürgerkrieg von den Taliban beherrscht – wurde er von Caritas-International mit der Durchführung von Hilfsprojekten beauftragt. Diese Projekte werden seit 2001 von OFARIN fortgeführt.

Der Schwerpunkt liegt beim Aufbau von Schulprojekten, die – im Gegensatz zum Bemühen großer ausländischer Organisationen – effektiv und den afghanischen Gegebenheiten gut angepasst sind.

  • In Kabul und in der ländlichen Provinz wurde ein erfolgreiches Schulprogramm aufgebaut, das gegenwärtig von über viertausend Schülerinnen und Schülern besucht wird.
  • In Kooperation mit aufgeschlossenen Mullahs wird gerade für junge Mädchen und Frauen Unterricht im Umfeld von Moscheen angeboten (sog. Moschee-Schulen).
  • Dem katastrophalen Ausbildungsniveau der Lehrer, bei denen die Kinder zumeist auswendig lernen ohne das Gelernte zu verstehen, setzte OFARIN eine innovative Lehrerweiterbildung entgegen.

Bei der Dürre von 2000 bis 2004 engagierte sich OFARIN auch in der Nothilfe: z. B. für die Wasserversorgung der Bevölkerung oder in der Weinwirtschaft (Brunnenbohrungen). Während des US-geführten Krieges gegen die Taliban-Herrschaft 2002 unterstützte OFARIN die medizinischen Versorgung in Kabuler Krankenhäusern.

Das Komitee Würzburger Friedenspreis sieht in den Aktivitäten von Peter Schwittek und OFARIN ein hervorragendes Beispiel für erfolgreiche Friedens- und Entwicklungsarbeit „von unten“.

  • OFARIN setzt bei den Kindern und ihrer Schulbildung an, und trägt so zur Zukunft des Landes bei.
  • Durch die Informationsarbeit in Deutschland werden Kinder und Erwachsene abseits der TV-Mel­dungen auf die wirkliche Situation der afghanischen Bevölkerung aufmerksam gemacht.
  • In einer Zeit, in der westliche Politiker immer leichtfertiger auf militärische Mittel zur vermeintlichen Krisenbewältigung setzen, zeigt OFARIN auf, wie durch kritischen Geist und wohlwollende Offenheit ein viel größerer Gewinn für Land und Menschen erreicht werden können.

Kommen Sie zur festlich-fröhlichen Preisverleihung am Sonntag, 23. Juli 2006 um 11 Uhr in das Mainfrankentheater Würzburg.

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